Nashorn Enthornung

Nashorn Enthornung

Mensch und Natur

Während ich die ereignisreichen Bemühungen von gestern verarbeite und darüber nachdenke, kann ich den Gedanken nicht unterdrücken, dass das Enthornen mir irgendwie zu zeigen schien, worauf meine Beziehung und die meiner Kinder zur Natur in der Zukunft hinauslaufen könnte.

Zunächst einmal hätte das Team des Ministeriums für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, das in den letzten zwei Tagen auf Kuzikus unterwegs war, nicht besser sein können! Sie haben großartige Arbeit geleistet und in meinen Augen sind sie alle die wahren unbesungenen Naturschutzhelden!

Nichtsdestotrotz gibt es in all dem Pragmatismus, der Logik und der verbesserten Technologie, die im Namen des Naturschutzes angewendet werden, eine wachsende Besorgnis, einen eminenten Drang in mir, eine Debatte über die Philosophie des Naturschutzes wiederzubeleben. Und ich möchte nicht mit der Welt streiten oder mit dem Finger zeigen, sondern mich selbst in Frage stellen (und in einer zweiten Phase mit meinem Bruder debattieren…) und uns selbst dazu drängen, den Status quo in Frage zu stellen, da wir direkt beteiligt sind.

Da das Nashorn nur wegen seines Horns gewildert wird, wird es durch das vorherige Abschneiden des Horns geschützt - ein logischer und pragmatischer Ansatz. Aber ist diese Praxis zunächst nur als Übergang eingeführt, um Zeit zu gewinnen, um sich langsam als neue Normalität zu etablieren? Ab wann schadet oder zerstört mein Eingriff eigentlich genau das, was ich eigentlich bewahren will, nämlich die Wildnis. 

Ein Spitzmaulnashorn, wohl eines der wildesten Tiere, verliert nach der Enthornung deutlich seine Wildnisaura, so wie selbst die entlegensten Orte ihr Gefühl der Einsamkeit durch den Lärm eines darüber fliegenden Flugzeugs verlieren. Ist es ein lächerlicher Luxus, diese Gedanken überhaupt zu denken? Denn ich bin mir voll und ganz bewusst, dass vorerst alles, egal wie pragmatisch, getan werden muss, um diese Nashörner davor zu bewahren, wegen ihres Horns gewildert zu werden! Auch wenn sich die Enthornung zu einer eigenen Industrie entwickeln könnte, in der sich Nashörner als Nutztiere etablieren könnten, genau wie Nutztiere auf dem Feld. Wo bleibt die Wildnis??

Begleiten Sie uns auf Kuzikus, wo wir die Wege des modernen Naturschutzes beschreiten.

 

Afrikanische Wildkatzen auf Kuzikus
Namensgebung für unsere Giraffen
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